Kohle- statt Ökostrom

In der Gemeinderatssitzung am 10.03.2021 stand die Strombeschaffung der Gemeinde auf der Tagesordnung. Die Gemeinde Bernhardswald nimmt seit Jahren an einer Bündelausschreibung teil, bei der sich viele Gemeinden und Kreise zusammentun um einen möglichst guten Strompreis zu erzielen.

Die einzelne Gemeinde hat dann die Wahl an welchem „Los“ sie teilnehmen möchte. Hier gibt es 3 Möglichkeiten:

  1. Normalstrom (Strom nach dem deutschen Strommix = über 30% Fossile und 12 % Atom Stand:2020)
  2. Ökostrom ohne Festlegung auf bestimmte Anlagen (meist Wasserkraft oder Windkraft)
  3. Ökostrom mit einer Quote für Neuanlagen

Bei der Variante 3 werden besonders neue Anlagen gefördert, die sonst keine Förderung nach EEG erhalten würden.
Auch bei der Variante 2 wird der Ökostrom nur von Anlagen bezogen, die keine Förderung nach EEG erhalten. Bei beiden Varianten garantiert der Stromerzeuger zeitlich bilanzierte Lieferung von Strom aus erneuerbaren Energien. Es ist also sichergestellt, dass über das Jahr gesehen genau die Menge an Ökostrom zur Verfügung steht, die benötigt wird.

Bernhardswald=Klimawandel?

In der Beratung über diesen Punkt der Tagesordnung wurde von der Verwaltung aufgezeigt, dass Ökostrom (Variante 2) preisgleich bzw. in der Vergangenheit max. 0,5ct/kWh teurer ist als Normalstrom. Für den Stromverbrauch der Gemeinde bedeutet das nach heutigen Erfahrungen keine bzw. maximale „Mehrkosten“ von ca. 4500€ auf 3 Jahre (also ca. 125€ im Monat).

Leider hat sich der Gemeinderat mit den Stimmen der CSU und Teilen der FW für eine Fortsetzung des Bezugs von Normalstrom entschieden (12:7 Stimmen). Man hat also die Möglichkeit vertan über 300 Tonnen CO2 (Stand 2019) einzusparen. Damit wird Bernhardswald, anders als zum Beispiel der Landkreis Regensburg, keine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen, sondern eher in der Vergangenheit bleiben und den Klimawandel weiter vorantreiben.

Wir werden verstärkt ein Augenmerk darauf richten diesen Malus bei PV-Anlagen auf Gemeindegebäuden auszugleichen. Hoffen wir alle, dass sich hier CSU und FW für die Zukunft entscheiden.

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