Ende August fanden die Bürgerversammlungen 2022 der Gemeinde Bernhardswald statt. Für alle, die nicht persönlich zu den Bürgerversammlungen kommen konnten, hat die Gemeinde eine Zusammenfassung veröffentlicht. Diese kann unter dem Link oder hier heruntergeladen werden.
Aus Grüner Sicht möchten wir noch ein paar Anmerkungen hierzu machen:
Photovoltaikanlagen
Es freut uns, dass nun endlich unser Antrag aus dem Jahr 2020 in die finale Realisierung geht. Wir konnten in der Sitzung vom Mai 2022 auch darauf hinwirken, dass für die Grundschule Bernhardswald eine vollständige Belegung mit PV Modulen mit einer entsprechenden Überschusseinspeisung mit angeboten werden soll. Durch die Kombination aus der guten Lage der Grundschule und den Verbesserungen im Osterpaket der Bundesregierung, wird eine Vollbelegung der Dachfläche sinnvoller als nur eine Teilbelegung sein. Bedauerlich ist in diesem Sinne aber die lange Entscheidung und Umsetzungsdauer von über 2 Jahren.
Wärme- und Stromverbrauch
Durch unsere Nachfragen im Rechnungsprüfungsausschuss und Gemeinderat, haben wir nun wenigstens eine Bestandsaufnahme über den Wärme- und Stromverbrauch der Liegenschaften der Gemeinde. Wir werden konsequent an der Reduktion und am Umstellen auf regenerative Energien dran bleiben.
Durch die Photovoltaikanlage in Seibersdorf kommt es zu einem Überangebot an PV Strom im Gemeindegebiet. Das ist insgesamt positiv zu sehen, zeigt aber auch, dass Bernhardswald so gut wie keine stromintensiven Gewerbebetriebe hat. Dieser Nachteil als Gewerbestandort spiegelt sich damit auch in den Gewerbesteuereinnahmen wieder. Da PV Strom außerdem nicht grundfähig ist, im Gegensatz zu Wind und Biogas, wird auch weiterhin Strom „importiert“ werden müssen. Positiv wäre es daher gewesen, wenn wenigstens die Gemeindeverbraucher mit Ökostrom versorgt worden wären. Hier hatten sich aber CSU und FW dagegen entschieden.
Rathausplatz 4
An dem Konzept haben wir maßgeblich mitgewirkt (Café) und hätten uns eine noch bessere Nutzung der Räume durch die BürgerInnen gewünscht (Bücherei/Veranstaltungen im Rathausplatz 4, Büros im Rathaus). Hier konnten wir uns leider nicht durchsetzen.
Baugebiete
Kürn und Hauzendorf-Nord
Die Baugebiete Kürn und Hauzendorf-Nord sind zu begrüßen, da hiermit die Gemeindeentwicklung vorangebracht wird. Wir werden bei der Erschließungsplanung darauf achten, den Flächenverbrauch und die versiegelten Flächen so gering wie möglich zu halten.
Bernhardswald
Dieses Baugebiet haben wir abgelehnt. Die Position dieses Baugebietes ist aus unserer Sicht nicht geeignet den Ort Bernhardswald sinnvoll zu ergänzen. Hinzu kommt die Erschließung über eine lange und teure Straße über ein freies Feld. Es wird damit ein abgetrenntes Gebiet geschaffen (keine Zufahrt zu bestehenden Baugebieten) und es wird durch die lange Straße unnötig viel Fläche versiegelt. Ebenso kommt es zu einem Eingriff in das Biotop.
Des weiteren befürchten wir, dass durch Kostensteigerungen im Tiefbau die Grundstückpreise mit unverhältnismäßig hohen Erschließungskosten belegt werden müssen.
Im Ort Bernhardswald gab es einfachere und kostengünstigere Alternativen für Baugebiete, die sich jetzt leider, aufgrund der Festlegung auf eine Entwicklung nach Süden, nicht mehr realisieren lassen.
Innenentwicklung
Das Ziel der Nachverdichtung war schon mit Einzug in den Gemeinderat unser Ziel. Hier hatten wir schon früh einen Antrag gestellt, der aber so nicht umsetzbar und zielführend war. In Gesprächen mit der Verwaltung, wurde von Herrn Silberhorn ein Konzept erstellt, das hier den gewünschten Effekt erzielen könnte. Die vorgestellten und beschlossenen Maßnahmen decken sich mit unserem verfolgten Ziel der Nachverdichtung.
Kinder & Jugend
Der Ausbau der Kinderbetreuung in Bernhardswald war ein Herzensanliegen von Merten Niebelschütz. Über eine Anfrage und einen Antrag haben wir immer den Druck auf die Gemeindeverwaltung hoch gehalten und befürworten diese Lösung, die nun vorgestellt wurde. Wir haben außerdem angeregt für den Neubau auch die Möglichkeit einer weiteren Kindergartengruppe zu prüfen, da hier ebenfalls die Betreuung in Zukunft knapp werden könnte.
Zusammenfassung
Unser Ziel für den Gemeinderat war, den Stillstand der letzten Periode zu überwinden und Bernhardswald ökologisch weiter zu entwickeln. Nach 2 Jahren zeigt sich GRÜN WIRKT. Viele Projekte konnten angestoßen und umgesetzt werden. Die Gemeinde ist auf dem richtigen Weg, muss diesen aber konsequent und an verschiedenen Stellen auch etwas schneller weitergehen.